Social Scoring System in China: Bedeutung für Gesellschaft und Wirtschaft

Datenschützer auf der ganzen Welt sind über den verstärkten Einsatz von Überwachungs- und Kontrolltechnologien alarmiert. Die digitale Transformation der Gesellschaft ist jedoch nicht aufzuhalten und wird in allen Bereichen des Staates und der Gesellschaft vorangetrieben. Dazu zählen auch Technologien, die im Privatsektor seit einiger Zeit im Einsatz sind. Fortgeschrittene Analytik, Sensorik, künstliche Intelligenz und Geolokation werden zukünftig in Kombination miteinander Anwendung finden und können ihr Potential somit noch besser ausschöpfen. Dem gegenüber steht die Herausforderung, den Datenschutz zu garantieren und Missbrauch von sensitiven Informationen zu verhindern.

China hat verschiedene Instrumente eingeführt, um das Verhalten seiner Bürger im öffentlichen und privaten Raum zu beobachten. Dieses Instrumentarium soll ab 2020 auch für Unternehmen in China angewendet werden und hat somit direkten Einfluss auch ausländische natürliche und juristische Personen in China. Der Vortrag hat zum Ziel die Methoden und Wirkungsweisend des sog. Social Scoring System in China zu beleuchten und aufzuzeigen, welche Auswirkung dieses auch für nicht-chinesische Akteure haben könnte.
Prof. Dr. Sebastian Heilmann hat den Lehrstuhl für Politik und Wirtschaft Chinas an der Universität Trier inne und ist einer der international bekanntesten China-Experten aus Europa. Von 2013 bis August 2018 war Heilmann als Gründungsdirektor des in Berlin ansässigen, international aktiven Mercator Institute for China Studies (MERICS) tätig. Unter seiner Führung entwickelte sich MERICS zu einer der einflussreichsten europäischen Institutionen der Chinaforschung. Heilmanns Forschungs- und Vortragstätigkeit richtet sich insbesondere auf Chinas Wirtschaftspolitik und Innovationssystem. Von 2010 bis 2013 leitete Prof. Dr. Heilmann die vom Bundesforschungsministerium geförderte Projektgruppe „Industrie- und Technologiepolitik der VR China“. Einige seiner wichtigsten Forschungsarbeiten gingen aus Kooperationsprojekten am Fairbank Center der Harvard University, Harvard-Yenching Institute und Oxford University China Centre hervor. Heilmann verfügt über langjährige Erfahrungen in der Beratung von europäischen Regierungen, Verbänden und Unternehmen. Seit 2014 gehört er zu den 15 deutschen Vertretern im hochrangigen Deutsch-Chinesischen Dialogforum.
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