Tagung zu Kapitalmarkt – Recht und Transaktionen XIX

Das Kapitalmarktjahr 2023 wird wohl aus Schweizer Sicht als «annus horribilis» in Erinnerung bleiben. Mit der Credit Suisse verschwindet ein Akteur, der den Markt über Jahrzehnte wesentlich geprägt hat und dessen Verschwinden die Gerichte und auch die Aufsichtsbehörden wohl einige Zeit beschäftigen wird. Mit dem «Abschreiber» der AT1 Instrumente der Credit Suisse ergeben sich Unsicherheiten bezüglich solcher hybriden Instrumente, gerade auch aus dem Blickwinkel der bisherigen Kapitalstruktur von Schweizer Banken. Fragen ergeben sich zudem aus Sicht des Rechtsschutzes von Investoren, namentlich unter internationalen Investitionsschutzabkommen.

In 2023 wurde bislang kein einziger Börsengang in der Schweiz angekündigt. Auch die übrige Eigenkapitalmarktaktivität war eher bescheiden. Auf dem schweizerischen Fremdkapitalmarkt war demgegenüber eine einigermassen rege Emissionstätigkeit zu verzeichnen, wenngleich gewisse Schuldner aufgrund mangelnder Bonität auf den internationalen Markt für hochverzinsliche Schuldverschreibungen («High Yield Bonds») angewiesen sind.

Auch die Regulierungsstrenge scheint weiter stetig zuzunehmen: Kotierte Gesellschaften sehen sich mit einer Fülle von Anforderungen konfrontiert: ESG-Offenlegung, Ad hoc Pflichten und Insiderprävention sind wichtige Aspekte davon. Dennoch ist der Liberalismus im Finanzmarkt noch nicht ganz verloren: Das neue Anlagevehikel des L-QIF ist ein Beispiel dafür.

Ziel des Seminars
Die Tagung richtet sich wie seit nunmehr 19 Jahren an Rechtsanwälte, UnternehmensjuristInnen und juristisch interessierte KapitalmarktpraktikerInnen. Der Fokus liegt wie jedes Jahr auf der Vermittlung von praktischem Know-how und dem interaktiven Austausch.