Facetten internationaler Beziehungen in Zeiten des Umbruchs

Datum/Zeit
20.05.2025, 18:30 - 20:00
Ort
Universität Zürich-Zentrum
Rämistrasse 71, 8006 Zürich
Raum: KOL-F-101
Referierende
Dr. Peter Maurer
Preis
kostenlos
 Wir freuen uns Herrn Dr. Peter Maurer, ehemaliger Präsident des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz, an der Universität Zürich begrüssen zu dürfen.
 
 
Referent
Peter Maurer ist Präsident des «Basel Institute on Governance», Mitglied des Verwaltungsrates der Zürich Versicherung, Senior Fellow des «Graduate Institute of International and Development Studies» in Genf und Mitglied des Stiftungsrates der Vontobel Stiftung. Er nimmt auch eine Reihe von beratenden Funktionen wahr, unter andern für das «International Institute for Strategic Studies» und die GSG-Impact («The Globale Steering Group for Impact») in London, sowie für die Elea Stiftung und die Stars Initiative in Zürich. Er ist auch Präsident des «Center of Competence on Humanitarian Negotiations” (CCHN).
Während seiner Berufslaufbahn war Peter Maurer von 2012-2022 Präsident des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz, Staatssekretär im EDA von 2010-2012 und Ständiger Vertreter der Schweiz bei den Vereinten Nationen in New York von 2004-2010. Er begann seine Karriere im diplomatischen Dienst der Schweiz 1986 und hielt verschiedene Posten in Südafrika, Bern und den USA inne. Peter Maurer studierte Geschichte, Staats- und Völkerrecht an der Universität Bern und schloss mit einem Doktorat in Neuerer Allgemeiner Geschichte ab. Seine Interessen kreisen um die Themen Internationale Beziehungen, Internationales Recht, Verhandlungen und Diplomatie. Er hat umfangreiche Erfahrungen in Krisengebieten, in humanitärer Diplomatie und friedenspolitischen Fragen, sowie in Fragen der Menschlichen Sicherheit. Dabei befasste er sich immer wieder mit Themen der globalen Gouvernanz und dem Verhältnis von Diplomatie und Akteuren an den Frontlinien von Konflikten. Er engagiert sich auch seit Jahren für wirkungsvolle Investitionen in fragilen Kontexten und Märkten als Mittel, um andauernde und hartnäckige Probleme der Armut zu bekämpfen.
 
Inhalt
Viele Betrachter charakterisieren die internationalen Beziehungen mit Worten wie «Unsicherheit, Fragmentierung, Volatilität und Unvorhersehbarkeit». Man fragt sich, ob das internationale System wie es sich nach dem Zweiten Weltkrieg gebildet hat, noch in der Lage ist, Grundlage einer zukünftigen Ordnung zu sein, und wie es sich allenfalls entwickeln müsste. Der Vortrag geht von dieser Fragestellung aus, analysiert Trends und Herausforderungen, geht längerfristigen Machtverschiebungen auf die Spur und versucht, Akteure zu identifizieren und Handlungsmöglichkeiten und Formen der Zusammenarbeit auszuloten, welche bessere Problemlösungen versprechen. Er zeichnet die mannigfaltigen Bruchlinien auf, welche zu unterschiedlichen Positionsbestimmungen führen: zwischen nationalen und internationalen Perspektiven, zwischen Normen und Interessen, zwischen Prinzipien und transaktionellen Handlungsansätzen, zwischen institutionellen und thematisch bestimmten Agenden, zwischen politischen und professionellen Perspektiven, zwischen Perzeptionen und Realitäten. Der Vortrag wird sodann skizzieren, wie Staaten, internationale Organisationen, wirtschaftliche Unternehmen und gesellschaftliche Akteure ein Verständnis internationaler und transnationaler Zusammenarbeit entwickeln können, welches besser geeignet ist, komplexe Themen und globale Probleme auf breiterer Basis anzugehen. Damit rückt auch die Frage nach der Gouvernanz internationaler und transnationaler Beziehungen ins Zentrum: wer soll eigentlich in den internationalen Beziehungen was, wann und mit welcher Legitimität entscheiden können, und wer soll Verantwortung übernehmen. Wie entstehen Agenden der Zusammenarbeit und wie kann sichergestellt werden, dass sie auch den Bedürfnissen von Menschen und Gesellschaften entsprechen. Dies wirft auch die Frage auf, wie Staaten, gerade auch die Schweiz, ihre Interessen und Strategien definieren und wie sie gleichzeitig Interessen schützen und Problemlösungen voranbringen.
 
Podcast
Der Podcast wird nach der Veranstaltung publiziert.
 
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